Natur im Garten
Naturschutz vor der Haustüre
Naturschutz beginnt im eigenen Garten. Je vielfältiger und strukturreicher, desto größer ist das Lebensraumangebot. In einem Naturgarten sorgen heimische Gehölze und nektarreiche Blütenpflanzen für einen reich gedeckten Tisch für Vögel und Schmetterlinge. Im Gartenteich fühlen sich Frösche, Kröten und Molche zu Hause. Und in einer Blumewiese wachsen wesentlich mehr Pflanzenarten als in einem englischen Rasen. In einem Naturgarten fühlen sich Tiere und Menschen wohl!
Heimische Pflanzen verwenden
Heimische Bäume, Sträucher und Stauden sind ökologisch wertvoller als exotische (
weitere Informationen). Anstelle exotischer Rhododendren lassen sich schattige Standorte mit Gemeinem Wurmfarn, Waldgeißbart, Akelei oder Gefleckter Taubnessel bepflanzen. Mehrjährige Wildstauden wie Hoher Rittersporn, Gemeiner Frauenmantel, Glockenblumen oder Türkenbund eignen sich für Blumenbeete. Vögel und Insekten Tiere profitieren, wenn anstelle eintöniger Thujen Wildsträucher gepflanzt werden.
Blumenwiese statt Einheitsgrün
Blumenwiesen sind eine bunte Alternative zum englischen Rasen. Sie müssen nur zwei bis drei Mal im Jahr gemäht werden, benötigen keine Düngung, keine Bewässerung und keine chemischen Mittel zur Bekämpfung unerwünschter Kräuter und Moose. Blumenwiesen mit ihren abwechslungsreichen Blütenaspekten zaubern Farbtupfer in den Garten und bieten vielen Tieren Nahrung. Wird die Wiese nicht als Ganzes, sondern in Etappen zeitlich versetzt gemäht, bleiben Rückzugsmöglichkeiten für die Wiesenbewohner erhalten.
Ein Garten für Tiere
Mit Nisthilfen lassen sich Vögel, Insekten und Feldermäuse anlocken, Futter- und Nektarpflanzen bringen Schmetterlinge und Hummeln in den Garten. Selbst Brennnesseln sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen – Tagpfauenauge, Admiral, Kleiner Fuchs, C-Falter und Landkärtchen legen hier ihre Eier ab. Und wer Disteln im Garten stehen lässt, kann mit ein bisschen Glück im Herbst einen Distelfink bei der Nahrungssuche beobachten.
Hecken,
Trockenmauern, Kies- und Sandflächen, Holzstapel,
Totholz-, Laub- und Steinhaufen sind Versteck- und Überwinterungsplätze. Auf alten oder abgestorbenen Bäumen, von denen zumindest der Stamm oder Stumpf erhalten bleibt, entwickelt sich schnell neues Leben, wenn sich Pilze und Insekten ansiedeln.
Wichtig ist eine naturnahe Gartenpflege. So ist beispielsweise auf den Einsatz von Laubsaugern zu verzichten, da sie neben dem Laub auch Insekten und Spinnen einsaugen.
Wasser im Garten
Wasser belebt jeden Garten. Ein Teich, eventuell ein Schwimmteich mit Naturzone, ist ein artenreicher Lebensraum. Je größer das Gewässer, desto stabiler das ökologische Gleichgewicht. Bei der Bepflanzung sind heimische Arten zu verwenden. Mit Rücksicht auf Amphibien und Wasserinsekten sollte auf Fischbesatz verzichtet werden.
In Gärten mit wenig Platz ist eine feuchte Stelle für Sumpfpflanzen eine gute Alternative zum Gartenteich. Vertiefungen, beispielsweise in der Nähe einer Regenrinne, lassen sich als Sumpfbeete oder zeitweise austrocknende Tümpel gestalten.
Fallenwirkung vermeiden
Regentonnen, Schwimmbecken und selbst Verankerungen für Wäschespinnen oder Fahnenmasten können zu Tierfallen werden und sind daher unbedingt abzudecken, wenn sie nicht benötigt werden. Auch in grobmaschigen Netzen, wie sie über Obstbäume und Gemüsebeete gespannt werden, können sich Vögel und Igel verfangen. Wichtig sind daher möglichst engmaschige, gut gespannte Netze, die unten zusammengebunden oder mit Stoff geschlossen werden.
Unterlagen / Links
M. Kumpfmüller (2008): Wege zur Natur ... im Garten. Leitfaden. Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Linz, 56 S.,
Download pdf (2.859 kb)
M. Kumpfmüller & E. Kals (2019): Wege zur Natur ... im Garten. Handbuch. 3. Aufl., Amt der Oö. Landesregierung, Direktion für Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung Abteilung Naturschutz, Linz, 200 S.,
Download pdf (21.025 kb)
Amt der NÖ Landesregierung: Der NÖ Naturgarten-Ratgeber. Natur im Garten - Gesund halten, was uns gesund hält. Sammelmappe, Download auf
www.naturimgarten.at
M. Grawert (2003): Ökologie in kleinen Gärten. NVN/BSH Merkblatt 67,
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H. Bertram (2010): Natur im Garten. NVN/BSH Merkblatt 76,
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Lebensministerium (2011): Wohlfühloase Naturgarten. Einkaufsratgeber für Gartenprodukte. 2. Aufl., Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 46 S.,
Download pdf (4.157 kb)
The Wildlife Trusts - Wildlife Gardening:
www.wildlifetrusts.org/gardening
G. Hüfing, B. Pokorny, I. Tributsch, S. Jäger-Katzmann & K. Foglar-Deinhardstein (2009): Heimische Gehölze im Garten. Bäume, Sträucher, Hecken und Kletterpflanzen im Portrait. "die umweltberatung", 101 S.,
Download pdf (2.188 kb)
Infoblatt - "die umweltberatung":
Bäume in Garten und Innenhof (pdf 413 kb),
Artenliste für die Baumwahl in Garten und Innenhof (pdf 237 kb)
M. Kumpfmüller & P. Polak (2009): Heimische Pflanzen für unsere Gärten. Wege zu Natur ..., Oö. Akademie für Umwelt und Natur, Linz, 81 S.,
Download pdf (7.650 kb)
Schweizer Tierschutz STS: Tücken und Fallen im Garten, STS-Merkblatt,
Download pdf (55 kb)
S. Gaus & S. Zumbach (2008): Amphibienschutz vor der Haustüre. karch Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz, Neuchâtel, 10 S.,
Download pdf (1.131 kb)
A. Oberholzer & L. Lässer (1997): Ein Garten für Tiere. Erlebnisraum Naturgarten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 223 S.
Cassando: Singvögel in Deutschlands Gärten. Bestimmen, erkennen und schützen. www.casando.de by Holz-Richter GmbH, Lindlar, 97 S.,
Download pdf (17.527 kb)
Merkblätter des Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege:
www.gartenbauvereine.org/ebenen/index_merkblaetter.html