Heimische Gehölze
Erhalt der regionaltypischen Artenvielfalt
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• | Heimische Gehölze sind an das lokale Klima und die lokalen Bodenverhältnisse bestens angepasst. Dadurch kommen Gehölze wesentlich besser mit extremen Witterungsverhältnissen wie trockenen Sommern oder kalten Wintern zurecht. |
• | Heimische Gehölze sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Insektenfraß – der Einsatz von Spritzmitteln erübrigt sich. |
• | Heimische Gehölze sind Teil des Naturhaushalts und bieten einer Vielzahl von Tieren Nahrung und Lebensraum. Auf einer Stieleiche können bis zu 300 verschiedene Insektenarten vorkommen, auf einer einbürgerten Rosskastanie sind es nicht einmal zehn (weitere Informationen) |
• | Heimische Gehölze sind typische Elemente unserer Kulturlandschaft. => mehr zum Thema Landschaft |
• | Insbesondere außerhalb des Siedlungskerns sollte auf fremdländische Arten komplett verzichtet werden. Exotische Arten können zu Naturschutzproblemen führen, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten. Auf keinen Fall invasive Neophyten wie Robinie (Robinia pseudoacacia), Weißer Hartriegel (Cornus sericea), Hypridpappel (Populus x canadensis), Späte Traubenkirsche (Prunus serotina), Götterbaum (Ailanthus altissima), Eschenahorn (Acer negundo) oder Sommerflieder (Buddleja davidii) pflanzen. => mehr zum Thema Problem Neophyten |
• | In der freien Landschaft keine Kultursorten verwenden und auf Zuchtformen mit außergewöhnlichem Wuchs (Säulen-, Pyramiden-, Hänge- oder Korkenzieherformen) oder gefüllten (aber nektararmen) Blüten verzichten. |
• | Bei der Gehölzwahl die Standortansprüche wie Bodentyp, Bodenfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse und die natürliche Verbreitung der einzelnen Arten beachten. Seltene Gehölze, zB Pimpernuss, Felsenbirne oder Eibe, sind meist an Sonderstandorte gebunden. Sie sollten nicht in untypischen Lebensräumen „künstlich“ weiter verbreitet werden. |
• | Reine Waldarten wie die Tanne sind für das Offenland ungeeignet, da sie schattiger bis halbschattiger Standorte im Waldinneren bedürfen. |
• | Wichtig ist geeignetes Pflanzgut, das genetisch an die regionalen Bedingungen angepasst ist. Durch die Pflanzung von Gehölzen aus entfernten Regionen können regionaltypische Populationen verändert und verdrängt werden! Eine Orientierungshilfe bieten die jeweiligen Wuchsbezirke. => mehr zum Thema Autochthon - Allochthon => Standortansprüche häufig gepflanzter Arten |
• | Nicht in allen Lebensräumen sind Gehölzpflanzungen sinnvoll: In Trockenrasen oder in Streuwiesen können Gehölzpflanzungen den Naturschutzzielen widersprechen. |
• | Einzelbäume Bergahorn, Stieleiche, Traubeneiche, Buche, Winterlinde, Sommerlinde oder Bergulme sind als Landschaft prägende Einzelbäume besonders geeignet. |
• | Alleen und Baumreihen Esche, Bergulme, Stieleiche, Traubeneiche, Spitzahorn oder Birke sind auch für Baumreihen und Alleen gut geeignet. Für stark befahrene Straßen wenig geeignet sind Sommer- und Winterlinde, da sie empfindlich gegenüber Luftverunreinigungen reagieren. => mehr zum Thema Bäume in der Stadt |
• | Feldhecken Zu den gut schnittverträglichen Arten zählen zB Hasel, Weißdorn, Roter Hartriegel und Liguster, aber auch Hainbuche und Buche. Die Schlehe reagiert empfindlich auf Rückschnitt am alten Holz. |
• | Feldgehölze Gut geeignet sind beispielsweise Feldahorn, Eberesche, Feldulme, Wolliger Schneeball, Schlehe, Vogelkirsche, Kreuzdorn, Faulbaum, Europäisches Pfaffenhütchen, Roter Hartriegel, Hasel, Weißdorn, Schwarzer Holunder oder Rote Heckenkirsche. Für größere Feldgehölze auch Eichen, Hainbuche, Buche, Esche, Spitzahorn oder Linden. => mehr zum Thema Hecken und Feldgehölze |
• | Gewässerufer Schwarzerle und verschiedene Weiden, aber auch Eschen ertragen direkten Kontakt mit dem Wasser. In Ufergehölzen häufig vorkommende Arten sind Gemeiner Schneeball, Faulbaum, Gewöhnliche Traubenkirsche, Roter Hartriegel, oder Europäisches Pfaffenhütchen. Entsprechend der jeweiligen Region sind weitere Arten für Ufergehölze typisch – beispielsweise Bergulme, Bergahorn oder Grauerle an Gebirgsbächen. Insbesondere bei Weiden ist eine einfache Pflanzung mit Stecklingen aus Beständen der näheren Umgebung möglich. => Gehölze an Fließgewässern (LUBW, pdf 33.738 kb) |
• | Höhere Lagen Bis über 1500 m kommen zB Eberesche, Birke, Bergahorn, Salweide, Traubenholunder und Berberitze vor. |
• | Vogelnahrung Vögel fressen unter anderm die Früchte von Schwarzem Holunder, Europäischem Pfaffenhütchen, Wildrosen, Wolligem Schneeball, Eberesche, Vogelkirsche, Schlehe, Rotem Hartriegel, Berberitze, Hasel, Roter Heckenkirsche oder Liguster. |
• | Bienenweide Feld-, Spitz- und Bergahorn, Sommer- und Winterlinde, Salweide und andere Weiden, Vogelkirsche, Gewöhnliche Traubenkirsche, Hundsrose, Roter Hartriegel, Liguster, Eberesche, Wolliger Schneeball, Schwarzer Holunder, Berberitze oder Europäisches Pfaffenhütchen sind Pollen- bzw Nektarlieferanten für Bienen. |